Listvjanka
Irkutsk Travel Blog
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früh bin ich also in Irkutsk angekommen und wurde vom Bahnhof abgeholt, aber
das hab ich ja schon geschrieben. Etwa zwei Studen nach meiner Ankunft ist ein
Pärchen aus England gekommen. Mit den beiden gemeinsam hab ich dann
beschlossen, nach Listvjanka zu fahren, ein kleiner Ort am Baikalsee. Wir
wollten mit dem Boot hinfahren, denn Irkutsk liegt am einzigen Fluß, der aus
dem Baikalsee hinausfließt - und der ist reichlich groß. Also sind wir mit dem
Bus zum Hafen gefahren, doch leider war das einzige Boot an diesem Tag schon
ausgebucht. Also haben wir beschlossen, mit dem Bus zu fahren, ist halt nicht
so spannend. Wir mußten erst den Busbahnhof in Irkutsk finden und von dort
fahren neben Linienbussen, die nur alle 2 Stunden oder seltener fahren,
zahlreiche Minibusse, in denen etwa 12 Leute Platz finden. Mit einem solchen
sind wir also für 70 Rubel, etwa 2 Euro, nach Listvjanka gefahren. Wie sich
allerdings herausgestellt hat, sind diese Minibusfahrer sehr auf ihren Umsatz
bedacht und fahren entsprechend schnell, überholen in Kurven und vor Kuppen,
die Fahrt war also eher ein Mittelding zwischen Geisterbahn und Achterbahn,
dennoch haben wir für die etwa 65km gute 50 Minuten gebraucht. Als wir dort
angekommen sind, hat es gleich ausgiebig nach Rauch und Fisch gerochen,
geräucherter Fisch in unterschiedlichsten Variationen ist dort eine
Spezialität, die wir dann auch gleich probiert haben. Denselben mußten wir
allerdings mit den Fingern essen, denn die Verkäufer legen den Fisch nur in ein
Plastiksackerl. Serviette oder gar Besteck gibts natürlich nicht dazu. Macht
aber nix, denn der Strand ist nur wenige Meter entfernt. Nach dem Verzehr haben
wir uns also gleich die Hände im See gewaschen. Der Fisch war jedenfalls sehr
lecker. Natürlich hab ich auch gleich meine Füße im See gebadet.
Dann
sind wir zum Baikalmuseum spaziert, etwa 4km der Küstenstraße entlang. Leider
haben sich die Russen darauf spezialisiert, Touristenpreise einzuführen, also
war der Eintritt mit 150 Rubel für russische Verhältnisse ziemlich hoch. Russen
kommen natürlich billiger rein, wir hätten Russen bitten können, für uns ein
Ticket zu besorgen, aber die sprechen ja kein Deutsch oder Englisch, abgesehen
davon waren gerade keine da. Das Museum ist zwar interessant, aber als Europäer
erwartet man mehr von einem Museum. Da drin sind mehrere Aquarien, die
allerdings ziemlich langweilig sind und man bekommt ob der Dimensionen nur
Mitleid mit den Fischen. Die in Alkohol oder sonst einer Flüssigkeit
eingelegten toten Fische haben es allerdins bedeutend enger und sind eher
ekelig anzusehen. Das Interessanteste an diesem Museum war wohl ein Video über
den Baikalsee, das war wenigstens mit englischen Untertiteln. So haben wir
erfahren, daß der Baikalsee nicht nur das größte Frischwasserreservoir der Erde
ist, sondern daneben auch der tiefste See (ich glaub es war irgendwas bei 1400
Meter tief) und jener mit der größten Oberfläche. Von Norden nach Süden ist er
jedenfalls länger als Österreich von Ost nach West. In diesem Video gab es auch
jene Tierchen zu sehen, die für die selbstreinigenden Eigenschaften des Sees
verantwortlich sind, irgendein krebsartiges Getier und das andere ist irgendwie
schwammartig.
Vor dem
Museum haben wir dann auf den Bus zurück nach Irkutsk gewartet, diesmal wollten
wir den Linienbus nehmen. Aber auch diese Erfahrung war etwas eigenartig. Der
Bus war bereits sehr voll und ich war der letzte, der mit etwas stopfen noch
hineingepaßt hat. Im Grunde war es ein alter Reisebus, der völlig überladen
war, denn die Leute sind bis ganz hinten dicht gedrängt gestanden. Ich bin also
direkt neben der Tür, beinahe an der Windschutzscheibe gestanden. Die Straße
nach Irkutsk ist ziemlich hügelig, es geht ständig bergauf und bergab. Beim
Bergabfahren hat der Busfahrer ordentlich Schwung geholt und ist bergab gerast
um den folgenden Anstieg wieder zu schaffen. Das ist zwar immer gelungen, aber
ich habe einige Male daran gezweifelt, die Kupplung hat schon ganz ordentlich
gestunken. Der Polizei scheinen überfüllte Busse ziemlich egal zu sein, denn
wir sind dreimal an Polizisten vorbeigefahren und denen war das ziemlich egal. Die
Fahrt bis Irkutsk hat in diesem dicht gedrängten Bus mehr als eineinhalb
Stunden gedauert, dann sind wir gleich zurück ins "Open Siberia"
Hostel, wo wir noch die folgenden Tage geplant haben.

Dann sind wir zum Baikalmuseum spaziert, etwa 4km der Küstenstraße entlang. Leider haben sich die Russen darauf spezialisiert, Touristenpreise einzuführen, also war der Eintritt mit 150 Rubel für russische Verhältnisse ziemlich hoch. Russen kommen natürlich billiger rein, wir hätten Russen bitten können, für uns ein Ticket zu besorgen, aber die sprechen ja kein Deutsch oder Englisch, abgesehen davon waren gerade keine da. Das Museum ist zwar interessant, aber als Europäer erwartet man mehr von einem Museum. Da drin sind mehrere Aquarien, die allerdings ziemlich langweilig sind und man bekommt ob der Dimensionen nur Mitleid mit den Fischen. Die in Alkohol oder sonst einer Flüssigkeit eingelegten toten Fische haben es allerdins bedeutend enger und sind eher ekelig anzusehen. Das Interessanteste an diesem Museum war wohl ein Video über den Baikalsee, das war wenigstens mit englischen Untertiteln. So haben wir erfahren, daß der Baikalsee nicht nur das größte Frischwasserreservoir der Erde ist, sondern daneben auch der tiefste See (ich glaub es war irgendwas bei 1400 Meter tief) und jener mit der größten Oberfläche. Von Norden nach Süden ist er jedenfalls länger als Österreich von Ost nach West. In diesem Video gab es auch jene Tierchen zu sehen, die für die selbstreinigenden Eigenschaften des Sees verantwortlich sind, irgendein krebsartiges Getier und das andere ist irgendwie schwammartig.
Vor dem Museum haben wir dann auf den Bus zurück nach Irkutsk gewartet, diesmal wollten wir den Linienbus nehmen. Aber auch diese Erfahrung war etwas eigenartig. Der Bus war bereits sehr voll und ich war der letzte, der mit etwas stopfen noch hineingepaßt hat. Im Grunde war es ein alter Reisebus, der völlig überladen war, denn die Leute sind bis ganz hinten dicht gedrängt gestanden. Ich bin also direkt neben der Tür, beinahe an der Windschutzscheibe gestanden. Die Straße nach Irkutsk ist ziemlich hügelig, es geht ständig bergauf und bergab. Beim Bergabfahren hat der Busfahrer ordentlich Schwung geholt und ist bergab gerast um den folgenden Anstieg wieder zu schaffen. Das ist zwar immer gelungen, aber ich habe einige Male daran gezweifelt, die Kupplung hat schon ganz ordentlich gestunken. Der Polizei scheinen überfüllte Busse ziemlich egal zu sein, denn wir sind dreimal an Polizisten vorbeigefahren und denen war das ziemlich egal. Die Fahrt bis Irkutsk hat in diesem dicht gedrängten Bus mehr als eineinhalb Stunden gedauert, dann sind wir gleich zurück ins "Open Siberia" Hostel, wo wir noch die folgenden Tage geplant haben.
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